Westfälische Rundschau Hagen

Furioser Abschluss krönte den Abend

Hagen. (C.C.)
Zu einer Hochburg der Gospelmusik wurden am Wochenende Kirche und Gemeindehaus der evangelischen Paulusgemeinde in Wehringhausen. Organisator Markus Wessel von der Ev. Jugend im Kirchenkreis Hagen konnte für das dritte Gospelfestival als Dozenten wieder den Hannoveraner Komponisten, Chorleiter und Pianisten Daniel Kosmalski sowie die in Mainz tätige Gesangspädagogin Nanni Byl gewinnen. Sie feilten in einem Intensiv-Workshop zwei Tage mit über 200 Teilnehmern an Atemtechnik, Sprecherziehung, Artikulation, Rhythmusgefühl und Intonationssicherheit.

Die Ergebnisse der musikbeflissenen Hobbygospler konnten im grossen Abschlusskonzert am Sonntag begutachtet werden. Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Paulus-Kirche. Mit kernigen Blechbläserarrangements überbrückten "Jericho Brass" die Pausen zwischen den einzelnen Chorauftritten.

Als Gastgeber eröffneten Markus Wessel und seine "Paul´s Good News" den Reigen. Nach "Deep River" wurde "Shine, Jesus, shine" durch ein Solo mit dem nötigen Schuss "Bluesfeeling" eingeleitet.

An die hebräische Tradition des Christentums erinnerten "Red Brick Gospel" (Leitung: Jürgen Schneider) mit zwei Psalmvertonungen, während "Jesus be a fence" mit swingenden Piano-Grooves die Zehenspitzen wippen liess.

Die grösste Bandbreite musikalischer Einflüsse deckten "Kreuz & Quer" (Leitung: Susanne Brinkmann) mit einem stilistischen Rundumschlag ab, wobei die Vertonung "Ubi caritas et amor" des 1986 verstorbenen zeitgenössischen E-Musikkomponisten Maurice Durufle den ausgefallensten Beitrag des Abends darstellte.

Mit südafrikanischen Trommelrhythmen marschierte die Lüdenscheider Formation "Heaven´s Gate" unter Christiane Langs-Blöink ein.

Gospel als "Bewegungssport" für Akteure und Zuschauer kam beim rockig orientierten Set des Vorhaller Chores "Gospelboat" (Leitung Heide Baumgardt) richtig in Wallung. Swingende Boogie-Shuffle-Rhythmen, angerührt von einer gut aufeinander eingespielten dreiköpfigen Begleitband, gaben dem kleinen aber feinen Chor die instrumentale Basis für lebendigen, dynamischen Chorgesang.

Krönung des Abends war der Auftritt des Festivalchores mit allen Workshop-Teilnehmern. Mit engagierter, dynamischer Gestik feuerte Dirigent Kosmalski die Gemeinschaft zu beeindruckenden Leistungen an. Grooviger Soul-Pop, dynamisch gesteigerte Hymnen wie Kosmalskis Eigenkomposition "Holy, Holy, Holy" und purer Funk-Rock sowie die kernige Bluesröhre von Solistin Nanni Byl gaben dem Konzert einen furiosen Abschluss.

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