Chöre lassen die Kirche erbeben
Konzert zum zehnjährigen Bestehen von "Heavens Gate": Riesiger Andrang. Gastsänger aus Hagen und vom Gospelchor "Risecorn" begeistern Musikfreunde. Kein Stehplatz mehr in der Kirche St. Joseph und Medardus
Lüdenscheid (Danica Volmerg) -
Schon eine halbe Stunde vor Beginn des Konzertes wartete am Samstagabend eine riesige Menschentraube vor den Türen der Kirche St. Joseph und Medardus, um dem Gospelchor "Heavens Gate" bei seinem Konzert zum zehnjährigen Bestehen zu lauschen. Nicht einmal ein Stehplatz war zu Beginn des Konzertes zu ergattern, so voll war die Kirche.
Unter dem Motto Zehn Jahre Heavens Gate and friends" zeigte der Chor zusammen mit drei Gastchören Ausschnitte der Entwicklung und Verwandlung aus den zurückliegenden Jahren. So begann der Chor mit einem Medley seiner ersten drei erlernten Lieder: "Amen", "Plenty Good Room" und "Deep River". Noch ohne gemeinsame Chorkleidung und steif mit Notenblatt machten gerade diese Songs die Entwicklung im Vergleich zum Ende des Konzertes und zum aktellen Stand deutlich.
Im Laufe des Konzertes veränderte sich nämlich immer wieder die Kleidung, und die Stücke wurden immer anspruchsvoller und grooviger. Auf die ersten drei Lieder folgte ein Song, den der Chor anlässlich des Gospelfestivals in Hagen 1998 gelernt hat. Dort traf der Chor dann auch zum ersten Mal auf "Living Voices".
Dem Hagener Chor verdanke "Heavens Gate" auch seine Laufbahn als Konzertchor, meint Chorleiterin Christiane Langs-Blöink, und daraufhin sang "Heavens Gate" dann zusammen mit "Living Voices" den Sister-Act-Klassiker "I will follow Him". Dann überließ "Heavens Gate" die Bühne dem Gastchor, der gekonnt fünf Gospelsongs präsentierte. Unter anderem stimmte er aber auch zusammen mit dem Publikum ein "Happy Birthday" für den Geburtstagschor an.
Es folgte der zweite Lüdenscheider Gospelchor: "Risecorn". Mit ihm zusammen sang "Heavens Gate" "I Pharadisi" und "Going up Yonder".
Auch "Risecorn" sei für die Entwicklung des Chores wichtig gewesen, meinte Christiane Langs-Blöink, da "Risecorn" den Chor immer wieder zu mehr Bewegung und mehr Lachen angespornt hätte.
Nach der Pause bekam dann auch der letzte Zuschauer endgültig Gänsehaut, als der Chor mit bunten Leuchtstäben in die vollkommen dunkle Kirche einzog, um das Lied "Shepherd of my Soul" zu singen. Und auch durch einfallsreiche Bühnenoutfits wie zum Beispiel blau-orangene T-Shirts begeisterte "Heavens Gate" an diesem Abend.
Der letzte Gastchor war dann "Kreuz&Quer" ebenfalls aus Hagen. Auch dieser Chor sang ein Lied zusammen mit "Heavens Gate" und glänzte dann bei eigenen Liedern mit Präzision und Stimmvolumen. Beim Lied "Shout to the Lord" zog "Heavens Gate" dann wieder von hinten in die Kirche ein und bereitete, sich in den Gängen verteilend, den Zuhörern ein ganz besonderes Klangerlebnis. Danach gab dann "Heavens Gate" allein noch einmal Vollgas. Mit neuen Stücken, mal a-cappella, mal mit Band, zeigten die Sänger dann auch dem letzten Zuschauer, zu welch gutem und schwungvollem Chor sie seit dem 27. August '96, dem Tag der ersten Probe von "Heavens Gate", geworden sind.
Der Chor, der damals mit knapp 40 Mitgliedern begann, hat heute gut 55 Sänger und Sängerinnen und kann mit einem abwechslungsreichen Repertoire, vom Traditional über den schwungvollen "schwarzen" Sound bis hin zu jazzigen und modernen Gospels, alles bieten. Als Schlusslied stimmte "Heavens Gate" dann zusammen mit allen anderen Chören und dem Publikum den wohl bekanntesten Gospel "O happy Day" an, und die vier Chöre ließen die Kirche vor Volumen und Klang erbeben.